2. Liga: FCH – FC Riedholz 3:1 (1:0)
K(r)ampf bis zur letzten Minute
Nach dem geglückten Rückrundenstart traf s’Eis in einer Mittwochsrunde auf dem heimischen Aesch auf den FC Riedholz. Bei April-typischem Wetter waren die Mannen von Karakoyun gewarnt, müsse man weiterhin in jedem Spiel an die Leistungsgrenze gehen, um mit 3 Punkten vom Platz zu stolzieren.
Das Heimteam konnte von Beginn weg das Spieldiktat übernehmen und den Ball über viele Stationen in den eigenen Reihen zirkulieren lassen. Ergiebig waren diese Aktionen jedoch nicht, so fehlte es meist in der letzten Zone an Durchschlagskraft und kreativen Ideen. Die Gäste aus Riedholz beschränkten sich zunächst auf die kompakte Defensive, lauerten aber immer wieder auf Konter, welche sie blitzschnell ausführten. Doch auch bei ihnen blieben Torchancen aus.
In der 32. Minute reagierte Müller auf dem rechten Flügel blitzschnell auf eine Unachtsamkeit in der gegnerischen Defensive, preschte sofort in den Zweikampf und zog mit dem Ball unwiderstehlich gegen die Grundlinie. Dort legte er den Ball zurück in den Strafraum, wo Wernli nur noch einschieben musste – 1:0 Pausenstand.
In der zweiten Halbzeit starteten erneut die Gastgeber besser ins Spiel und konnten sich sofort in der gegnerischen Hälfte festbeissen. Die Dominanz fand aber noch immer nicht den Weg zu klaren Torchancen.
Vermehrt konnten auch die Gäste wieder Nadelstiche setzen in Form von schnell ausgetragenen Kontern. So konnte in der 70. Minute der linke Flügel steil in die Tiefe angespielt werden und allein auf FCH-Keeper Lisser losziehen, welcher den Schuss entschärfen konnte.
Im gleichen Stile plätscherte das Spiel dahin. Härkingen versucht das Spiel ruhig von hinten aufzubauen und die Lücken zu finden gegen sehr tiefstehende und leidenschaftlich verteidigende Riedholzer, welche ihrerseits immer mehr Aufschwung bekamen und den Ball auch mal in den eigenen Reihen zirkulieren lassen konnten.
Bei einem Aufbaufehler des FCH-Keepers in der 88. Minute kam es dann so, wie es so oft kommt. Die Riedholzer reagierten blitzschnell, spielten den Ball links in die Tiefe, der Flügelspieler flankte den Ball in die Mitte, wo ein Riedholzer-Stürmer nur noch einnicken musste – 1:1.
So hatte sich der Leader das ganz sicher nicht vorgestellt. Es entwickelte sich die spannendste Phase des Spiels und es konnte nun auf beide Seiten kippen. In der 93. Minute wurde Büttiker im Strafraum von Marti angespielt, dann knallte es. Ein Riedholzer verteidigte prallte mit Büttiker zusammen, so dass der Schiedsrichter auf den Punkt zeigen musste. Wernli schnappte sich den Ball und netzte zum 2:1 ein (beim Interview nach dem Spiel meinte er, dass er nichts von Druck spürte, eiskalt… – wir glauben das mal). Doch das Spiel war noch nicht fertig. Riedholz versuchte es nochmals, Härkingen bekam jedoch einen Entlastungsfreistoss zugesprochen. Bei diesem weiss man gar nicht so recht, wie man das umschreiben soll, deshalb zwei Optionen: Wyss schnappte sich den Ball, zog ab und verwandelte den Freistoss aus 65 Metern direkt zum 3:1. Oder war es doch eher so: Wyss trat an zum Freistoss, sah auf dem rechten Flügel Micelli, welcher den Lauf in die Tiefe machte. Wyss verzog «etwas» (er wird sicher sagen, es war so gewollt), so dass der Ball durch einen tückischen Aufsetzer den Weg direkt in Tor fand. 3:1 Schlussstand.
Fazit: Die 3 Punkte nimmt man mit und freut sich über einen perfekten Rückrundenstart. In einem Wochenspiel, in welchem es bekanntlich andere Regeln gibt, liess man jedoch auf weite Strecken vieles vermissen, was uns in der Hinrunde ausgezeichnet hat: Zielstrebigkeit aufs Tor, Kreativität in der letzten Zone, Dominanz im eigenen Spiel. Daran muss man arbeiten und fürs nächste Spiel gegen Iliria anpassen. Und trotzdem darf man auch zufrieden sein, so steht man nach einem harten Auftaktprogramm noch ohne Punktverlust da.
Daniel Lisser
Telegramm:
Sportplatz Aesch. – 143 Zuschauer. – Tore: 32. Wernli 1:0. 88. Graf 1:1. 95. Wernli 2:1. 97. Wyss 3:1.
Härkingen: Lisser; Müller (73. Liechti), Studer, Anderegg, Wermuth (59. Wyss); T. Büttiker, Wernli, Micelli; Rauber (59. Marti), Gerber (73. Graber), Oumaray.
Riedholz: Klaus; Ilgenstein, Rickenbacher, Henzi, Reinhart (81. Reber); Gunziger, Horn, Gyger, Emch, Schär; Graf.
Bemerkungen: Härkingen ohne Baumgartner, Heutschi, Rietschin, Nunes, Schwegler, Schmidt, J. Büttiker