Sol. Cup: FC Zuchwil – FCH 1:2 (1:1)
Härkingens genügsamer Auftritt reicht zum Cupfinal-Einzug
«Hey, jetzt freut euch doch mal!», rief einer der Härkinger Akteure Minuten nach dem Schlusspfiff des Cup-Duells gegen Zuchwil. Dass die Spieler des 2.-Liga-Leaders den Finaleinzug wohl bejubelten, danach aber mehrheitlich eher nachdenklich wirkten und somit den emotionalen Ausbruch besagten Spielers provozierten, hatte aber durchaus seine Berechtigung. Denn die Härkinger mussten beim Drittligisten ein hartes Stück Arbeit verrichten, ehe das Traumziel, das Endspiel in Grenchen, erreicht wurde. Es war alles andere als ein Spaziergang gegen ein Zuchwiler Team, welches seine Haut äusserst teuer zu verkaufen wusste.
2:1 gewannen die Härkinger ein Spiel, welches sie wohl über weite Strecken zu kontrollieren wussten, aber doch nie richtig in den Griff bekamen. Oft zirkulierte der Ball lange und gefällig in den Reihen der Gäuer, ohne dass die aber daraus eine Menge Offensivaktionen kreiert hätten.
Vielleich war man sich beim 2.-Liga-Leader nach dem erhofften, schnellen Führungstreffer durch Wernli (12.) ein wenig zu sicher, dass man das Ding schon sicher über die Runden bringen würde. Irgendwie fehlte bei der Mannschaft von Trainer Ogulcan Karakouyn die letzte Entschlossenheit und auch ein wenig der spielerische Esprit, den es benötigt hätte, um die massive Zuchwiler Defensive öfters aus den Angeln heben zu können. Die Härkinger kamen zwar immer wieder zu Chancen, unter dem Strich wirkte das alles aber ein wenig pomadig und genügsam.
Der Drittligist warf dagegen all seine Tugenden in die Waagschale, war gut organisiert und stark in den Zweikämpfen. Dazu waren die Zuchwiler immer wieder in der Lage, mit ihren Kontern Nadelstiche zu setzen. Ein solcher Gegenstoss führte schliesslich zum umjubelten Ausgleich des Aussenseiters. Mehmeti genoss nach einer Flanke zu viele Freiheiten im Härkinger Strafraum und versenkte den Ball zum 1:1.
Dass die Entscheidung in diesem Spiel schliesslich mit einem Zuchwiler Eigentor fiel, passte irgendwie zum Lauf der Dinge. Mustafi lenkte zehn Minuten nach der Pause eine Hereingabe von Liechti unglücklich ins eigene Tor ab. Dem FCZ gelang es an diesem Abend nicht, das Glück auf seine Seite zu zwingen.
Und dieses Glück hätte es eben trotz allem gebraucht, um die Sensation gegen diesen nicht wirklich zwingend auftretenden, aber abgezockten FC Härkingen zu schaffen. Zum Beispiel in der Nachspielzeit, als Batuhan Baladin einen Freistoss vom rechten Strafraumrand direkt auf das Härkinger Tor zirkelte, seinen Schuss aber von FCH-Goalie Lisser abgewehrt sah.
Somit kommt es im Final am Auffahrtsdonnerstag zu einer Reprise des letztjährigen Finals zwischen Härkingen und Subingen.
Quelle: Oltner Tagblatt (Marcel Kuchta)
Telegramm:
Sportzentrum. – 220 Zuschauer. – Tore: 13. Wernli 0:1. 41. Mehmeti 1:1. 44. Mustafi (Eigentor) 1:2.
Zuchwil: Fetaj; Dhillon, Hess, Mustafi, Ranfaldi; B. Baladin, Markovic (60. Arnold), Sasso (30. Waldner), Basini, Mehmeti; O. Baladin.
Härkingen: Lisser; Müller (87. Rauber), Baumgartner, Anderegg, Wyss; Liechti, Micelli, T. Büttiker, Wernli, Marti (77. Studer); Oumaray (91. Wermuth).
Bemerkungen: Härkingen ohne Heim, Heutschi, Tiagno Nunés, Schmidt, Rietschin, J. Büttiker, Muther. Verwarnungen: 50. Hess. 80. Studer. 83. Müller. 91. Wermuth.