Sol. Cup: FC Riedholz - FCH 2:5 (0:3)

Unser Eis steht im Cupfinal!!

Der Zweitligist FC Härkingen besiegte im Halbfinal des Solothurner Cups den Drittligisten Riedholz 5:2. Die Basis zum Finaleinzug legte der Oberklassige mit einem eiskalten Auftritt vor der Pause.

Es brauchte an diesem Dienstagabend viel Liebe für den Regionalfussball, um den Weg zum Fussballplatz zu finden. Wie zum Beispiel in Riedholz. Nieselregen, ein kalter Wind und entsprechend Temperaturen im einstelligen Bereich machten das Matcherlebnis am Sportplatz Wyler zu einer Herausforderung. Trotzdem kamen gut und gerne 300 Leute, die somit auch auf die gleichzeitig laufenden Champions-League-Duelle zwischen Real Madrid und Manchester City sowie Arsenal und Bayern München verzichteten.

Nun: Die Zuschauer, die den Weg zum Solothurner Halbfinalduell zwischen dem Drittligisten Riedholz und dem Zweitligisten Härkingen gefunden hatten, mussten ihr Kommen nicht bereuen. Sie wurden Zeugen einer durchaus unterhaltsamen Partie, welcher allerdings etwas früh die Spannungsmomente ausgingen.

Das lag vor allem daran, dass der FC Härkingen in der ersten Halbzeit seiner Favoritenrolle vollauf gerecht wurde und meiner eiskalten Effizienz die entscheidende Differenz bewerkstelligte. Schon nach zwölf Minuten profitierte Nils Wernli, nachdem er von Thierry Wyss schön lanciert worden war, davon, dass die Zuordnung in der Riedholzer Innenverteidigung nicht stimmte und bezwang Goalie Pascal Klaus sicher zum 0:1.

Der frühe Gegentreffer als Gift für die Riedholzer
Dieser Gegentreffer war Gift für die Gastgeber, die grosse Mühe hatten, ins Spiel zu finden. Keine zehn Minuten später zappelte der Ball schon wieder im Netz hinter Klaus. Diesmal profitierte Chris Rauber von den Unzulänglichkeiten der Riedholzer Defensive. Es dauerte bis zur 34. Minute, ehe erstmals so etwas wie Gefahr vor dem Härkinger Tore entstand. In der 36. Minute war FCH-Goalie Daniel Lisser erstmal gezwungen, einzugreifen.

Die Riedholzer brachten in der ersten Halbzeit in der Offensive kaum ein Bein vor das andere, und machten sich hinten mit individuellen Fehlern das Leben selber noch schwerer. Nick Emchs kapitaler Fehlpass läutete in der 43. Minute das 0:3 durch Loris Micelli ein. Damit war die Partie eigentlich bereits schon zur Pause so gut wie entschieden. Der Favorit aus Härkingen zeigte sich von seiner eiskalten und effizienten Seite.

Immerhin: Die Riedholzer waren in der zweiten Halbzeit trotz des deutlichen Rückstands sichtlich um Schadensbegrenzung bemüht. Was ihnen auch gut gelang. Zwar traf wiederum Wernli nach zehn Zeigerumdrehungen zum 0:4, doch nur drei Minuten später weckte FCR-Captain Henry Horn mit seinem Treffer zum 1:4 endgültig die Lebensgeister seiner Mannschaft.

In der Folge agierten die Riedholzer gegen die nun mehr und mehr verwaltenden Härkinger mit viel Herz und Leidenschaft. Es gelang ihnen jedoch nicht, ihre defensiven Unzulänglichkeiten abzustellen. Rauber liess, herrlich steil geschickt, Goalie Klaus aussteigen und traf in der 61. Minute zum 5:1 für die Gäste.

Den ersten Penalty verwandelt, den zweiten verschossen
Nur fünf Minuten später durfte Marco Bruni einen Penalty treten und verwandelte den sicher zum 2:5. Es war ein Tor, welches die beste Phase der Riedholzer einläutete. Horn zwang Lisser nach 78 Minuten zu einer tollen Parade. Und nur drei Minuten später hatte Bruni zum zweiten Mal die Chance, vom Elfmeterpunkt anzutreten, scheiterte mit seinem Versuch diesmal aber am gut reagierenden Lisser.

«Wenn wir dort das dritte Tor machen, dann hätte es vielleicht nochmal heiss werden können», trauerte Riedholz-Trainer Daniel Fasnacht den vergebenen Chancen seiner Mannschaft etwas hinterher. Ebenso unglücklich war er natürlich mit dem Auftritt in der ersten Halbzeit: «Dort haben die Härkinger unsere individuellen Fehler eiskalt bestraft.» Trotzdem war Fasnacht unter dem Strich «stolz» auf die Leistung seines Teams. «Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir auf Augenhöhe mit dem Gegner agiert, waren zum Teil sogar besser.»

Für die Riedholzer endete die Cup-Kampagne im Halbfinal. «Dass wir so weit gekommen sind, ist für einen Drittligisten nicht alltäglich. Das haben meine Jungs wirklich super gemacht», zog Fasnacht trotz des Ausscheidens eine positive Bilanz. Die Konzentration gilt nun wieder der Meisterschaft, in welcher die Riedholzer an Spitze mitmischen und erneut einen Anlauf in Richtung Aufstieg nehmen wollen.

Riedholzer Monsterprogramm in den kommenden Tagen
Bereits am Donnerstag steht das Nachholspiel gegen Hägendorf auf dem Programm, ehe es am Samstag in Bettlach schon die nächste Meisterschaftspartie anberaumt ist. Drei Spiele innert fünf Tagen? Logisch, ist Daniel Fasnacht alles andere als erfreut über diese Spielansetzungen durch den Solothurner Fussballverband: «So etwas ist für mich unverständlich», sagt er klipp und klar.

Und die Härkinger? Die bejubelten ihren Cupfinaleinzug ausgelassen. Der Favorit hatte die heikle Aufgabe bei garstigen äusseren Bedingungen letztlich souverän gelöst und darf sich nun auf ein grosses Fussballfest am Auffahrts-Donnerstag freuen. Gegner in Solothurn wird der FC Subingen sein, der sich gegen Titelverteidiger Iliria im anderen Halbfinal mit 3:0 durchsetzte.

Quelle: Oltner Tagblatt (Marcel Kuchta)


Telegramm:
Wyler. - 300 Zuschauer. -  Tore:  12. Wernli 0:1. 21. Rauber 0:2. 44. Micelli 0:3. 55. Wernli 0:4. 58. Horn 1:4. 61. Rauber 1:5. 70. Horn (Foulpenalty) 2:5. 
Riedholz: Klaus; J. Büttiker, Bruni, N. Emch (72. Reinhart), Henzi; Schär, M. Emch, Gyger (63. Rickenbacher), Horn, Kaufmann; Gunziger (75. Rüede).
Härkingen: Lisser; Müller, Näf, Wyss, Wermuth (66. Schwegler); Rauber, Wernli (87. Avdulovic), T. Büttiker (85. J. Büttiker), Micelli (61. Marti), Oumaray (80. Oeggerli); Rietschin. 
Bemerkungen: Härkingen ohne Stuparanovic, Baumgartner, Schmidt, Stecher, Heim. Verwarnung: 65. Oumaray.